Obenauf: Diplom-Ingenieur Andreas Rehbein (von links), Kirsten Gundlach, Rolf Blaurock, Tino Blaurock, Karl-Heinz Klebe, Renate Mehl und Pfarrer Dirk Rehbein mit der restaurierten Wetterfahne auf dem Walburger Kirchturm auf einer Höhe.
Die Sanierung des 240 Jahre alten Kirchturms von Walburg geht dem Ende entgegen
Dem blauen Himmel ein gutes Stück näher kamen jetzt eine Hand voll Walburger, die sich in 25 Metern Höhe die Montage der neuen Wetterfahne auf ihrem sanierten Kirchturm nicht entgehen lassen wollten.
Vier Wochen lang hatte Metallbaumeister Rolf Blaurock von der Kunstschmiede aus dem thüringischen Hinternah mit seinen beiden Söhnen Tino und Michael in der Werkstatt die komplette Turmzier aufgearbeitet, die bis zur Spitze, dem Kreuz aus 23 3/4 Karat Blattgold, den Kirchturm noch einmal um dreieinhalb Meter überragt. Nichts war mehr von den Einschusslöchern in der Turmkugel zu sehen, die vermutlich Soldaten der amerikanischen Besatzungstruppe am Ende des Zweiten Weltkriegs als Zielscheibe gedient hatte. Unter anderem wurde die Wetterfahne mit einem Gegengewicht ausbalanciert, um sich leichter im Wind drehen zu können.
Am Donnerstag waren sämtliche Vorbereitungsarbeiten auch auf dem Kirchturmdach soweit abgeschlossen, dass Rolf Blaurock am Nachmittag grünes Licht für die Endmontage der Wetterfahne erteilen konnte.
Das Ereignis wollten sich einige Walburger nicht entgehen lassen, darunter auch Karl-Heinz Klebe, Ehrenmitglied im Kirchenvorstand, der den letzten Moment noch genutzt hatte, um seine Unterschrift als Letzter unter die Dokumentation der Kirchengemeinde und des Dorfes von Pfarrer Dirk Rehbein zu setzen. Die handschriftlich beschriebenen Blätter wurden zusammen mit Kopien der alten Dokumente in die Zeitkapsel gesteckt, bevor die Kupferhülse luftdicht verlötet wurde.
Wer dann den Aufstieg über zwölf Gerüstetagen bis zum höchsten Punkt geschafft hatte, wurde Zeuge, wie Pfarrer Rehbein die Zeitkapsel in die Turmkugel legte. Danach wurde der Kaiserstil, der die Wetterfahne trägt, fachmännisch einharzt, das Kreuz in Blattgold angeschraubt und zuletzt die Wetterfahne aufgesetzt.
Auch wenn das Gerüst rund um die Kirche den freien Blick zur restaurierten Turmzier derzeit noch ein wenig versperrt, so ist das Signal doch eindeutig: Das Ende der Instandsetzungsarbeiten an Turm und Dach der 240 Jahre alten Kirche ist abzusehen. Gottesdienste und Konzerte konnten dank einer Notsicherung trotzdem an gewohnter Stelle stattfinden.