Sanierung der Stadtkirche in Großalmerode
Stadtkirche Großalmerode wird saniert von links Erich Hofsommer, Förderkreismitglied, Pfarrer Jörn Jakob Klinge, Berthold Rehbein vom Architekturbüro Rehbein, Siegrid Koch, Kirchenvorstandsmitglied, Andreas Rehbein, Architekt, Manfred Herrmann, Erster Stadtrat

Die Sanierung der Stadtkirche in Großalmerode wird deutlich teurer als Ende der 90er-Jahre ursprünglich geplant war: „Allein die Turmsanierung wird 591.000 Euro kosten“, sagt Pfarrer Jörn Jakob Klinge.

Die statisch konstruktive Sanierung des Turms aus dem Jahr 1472 habe sich schwieriger gestaltet als erwartet. Die Schäden an der Tragfähigkeit des Turms seien sehr umfangreich. „Wir müssen den gesamten Schiefer wegnehmen, um an das darunter liegende Holz zu gelangen“, erklärt Architekt Andreas Rehbein. Da sich die Holzkonstruktion des 35 Meter hohen Kirchturms erst in 15 bis 18 Metern Höhe befinde, seien die Kosten für das frei um den Turm gespannte Gerüst sehr hoch.

Das Gerüst wird laut Rehbein bis zum Ende der Sanierung im Februar 2014 stehen bleiben. Im Zuge der Arbeiten sollen neben der altdeutschen Deckung mit haltbarem Schiefer und der Holzkonstruktion auch die Uhr mit den beiden Zeigern saniert werden. Außerdem soll das Dach neue Schallluken erhalten. Auch die Mauerkrone müsse nachgebaut und neue Dachrinnen angebracht werden. Die Turmzier – eine Wetterfahne mit Hahn – werde ebenfalls erneuert. Erst nach Abschluss der Arbeiten werden die Kirchglocken wieder in Großalmerode zu hören sein. „Der Turm ist so marode, dass wir nur noch die kleine Glocke bei Beerdigungen läuten können“, sagt Pfarrer Klinge.

Damit die im Jahr 1916 fertiggestellte Jugendstilkirche wieder in neuem Glanz erstrahlen kann, wird mehr Geld gebraucht. „Allein die Sanierung des Kirchenschiffdachs wird etwa 300.000 Euro kosten“, sagt Rehbein. Derzeit würden kleine Reparaturen gemacht, damit das Dach die nächsten Jahre noch übersteht. Auch die aus Sandstein bestehenden Schmucksteine brechen langsam aber sicher weg. Dabei sei es besonders wichtig dieses in der Region einmalige Gebäude zu erhalten.

Laut Förderkreismitglied Erich Hofsommer ist die Stadtkirche kunsthistorisch nicht einzuordnen. Sie vereine Romanik, Frühgotik und den klassizistischen Stil. Besonders sei auch die abfallende Kirchraumgestaltung im Kinostil. „Wir werden weiter Drittmittel beantragen, um die Stadtkirche komplett renovieren zu können, sagt Pfarrer Klinge. Bislang seien fast 93.000 Euro durch die Unterstützung des Förderkreises und der Bürger der Stadt zusammen gekommen. Dieses hohe Spendenaufkommen habe der Stiftung Kirchenerhaltungsfonds der Landeskirche so sehr imponiert, dass die Stiftung den Betrag verdoppelt hat. Weiteres Geld haben die Landeskirche sowie der Kirchenkreis Witzenhausen dazu gegeben. Das restliche Geld sei vom Land Hessen bereitgestellt worden, um die 590.000 Euro teure Turmsanierung zu finanzieren.

Quelle: HNA.de
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